Japans petrochemische Industrie befindet sich in einem umfassenden Wandel. Jüngste Nachrichten besagen, dass Mitsui Chemicals, Sumitomo Chemical und Idemitsu Kosan Pläne zur Fusion ihrer Polyolefingeschäfte bis April 2026 angekündigt haben.

Die drei japanischen Chemiegiganten gaben am 10. September gemeinsam bekannt, dass sie eine Absichtserklärung zur Integration des Polyolefingeschäfts von Prime Polymer Co., Ltd. (PRM), einem Joint Venture zwischen Mitsui Chemicals und Idemitsu Kosan, und zur Integration in das Polypropylen- und lineare Polyethylen niedriger Dichte (LLDPE)-Geschäft von Sumitomo Chemical in Japan unterzeichnet hätten.
Polyolefine decken rund 50 % des japanischen Kunststoffbedarfs und sind für die japanische Industrie von entscheidender Bedeutung. Trotz Fusionen und Konsolidierungen unter japanischen Polyolefinherstellern seit den 1990er Jahren bleibt das Überangebot ein Problem. Die drei Unternehmen gaben an, dass sie aufgrund der schrumpfenden Marktnachfrage in Japan aufgrund des Bevölkerungsrückgangs und des veränderten Lebensstils in Zukunft mit einem weiteren Rückgang der Polyolefinnachfrage rechnen.
Die Einzelheiten der Integration stehen noch nicht fest, doch die drei Unternehmen erwägen zunächst, das Polypropylen- und LLDPE-Geschäft von Sumitomo Chemical in Japan an PRM zu übertragen und einen Anteil von 20 % an PRM zu erwerben. So entsteht letztlich eine Beteiligungsstruktur, bei der Mitsui 52 %, Idemitsu Kosan 28 % und Sumitomo Chemical 20 % hält.
PRM ist ein 2005 von Mitsui Chemicals und Idemitsu Kosan gegründetes Joint Venture. Das Unternehmen verfügt derzeit über eine jährliche Produktionskapazität von 1,26 Millionen Tonnen Polypropylen und 550.000 Tonnen Polyethylen und ist ein bedeutender Hersteller von Polyolefinprodukten in Japan.
Der Integrationsplan soll im April 2026 umgesetzt werden. Nach der Integration wird die Produktionskapazität von PRM auf 1,59 Millionen Tonnen Polypropylen und 720.000 Tonnen Polyethylen pro Jahr steigen, bei einem Nettoumsatz von ca. 38,73 Milliarden Yen (ca. 18,7 Milliarden Yuan).
Nach Angaben des japanischen Ministeriums für Wirtschaft, Handel und Industrie lag die gesamte Produktionskapazität Japans für Polyolefine Ende Dezember letzten Jahres bei 5,83 Millionen Tonnen. Nach der Integration der Polypropylen- und LLDPE-Geschäfte von Sumitomo Chemical in PRM wird dies mehr als 30 % der inländischen Kunststoffproduktionskapazität ausmachen.
Durch die Integration ihrer Geschäftsbereiche werden Mitsui, Idemitsu und Sumitomo Chemical gemeinsam ihre Auftragsproduktionssysteme optimieren und so Kosteneinsparungen von über 8 Milliarden Yen pro Jahr erzielen. Darüber hinaus werden die drei Unternehmen durch die Stärkung ihrer Fähigkeiten zur Entwicklung leistungsstarker, umweltfreundlicher Produkte ihr Geschäft mit nachhaltiger grüner Chemie vorantreiben.
In den letzten Jahren hat die schwache Inlandsnachfrage in Japan die petrochemische Industrie belastet, und die Produktion petrochemischer Produkte in Japan ist im Jahr 2024 im Vergleich zu den Vorjahren zurückgegangen. Unter anderem ist die durchschnittliche Auslastung der Naphtha-Cracker weiter gesunken und hat im Juni dieses Jahres mit 75 % einen historischen Tiefstand erreicht.
Vor diesem Hintergrund haben japanische Chemieunternehmen die Konsolidierung in der traditionellen Petrochemiebranche beschleunigt. So gaben beispielsweise Asahi Kasei, Mitsui Chemicals und Mitsubishi Chemical am 1. September gemeinsam die Gründung eines Joint Ventures bekannt, um die Gründung einer gemeinsamen Betriebseinheit zur Optimierung der Ethylenproduktionsanlagen der drei Unternehmen in Westjapan zu prüfen. Idemitsu Kosan wird seine Ethylenproduktionsanlage in Chiba schließen. Maruzen Petrochemical schließt ebenfalls seine Ethylenanlage in Chiba und optimiert gleichzeitig seine Ethylenanlage in Keiyo, ein Joint Venture mit Sumitomo Chemical.









