Der italienische Petrochemiekonzern Eni hat das Genehmigungsverfahren für die Umweltverträglichkeitsprüfung für die geplante Renovierung seines Petrochemiestandorts im sizilianischen Priolo eingeleitet. Einer Pressemitteilung des Unternehmens zufolge wurde der Antrag für den Bau einer Bioraffinerie und einer Kunststoffrecyclinganlage kürzlich vom italienischen Ministerium für Umwelt- und Energiesicherheit genehmigt. Eni plant die Renovierung des Standorts nahe Syrakus an der Ostküste Siziliens als Teil der strategischen Umgestaltung seines Chemiegeschäfts. Der Konzern wird auf dem Gelände seines stillgelegten Ethylen-Crackers bei seiner Tochtergesellschaft Versalis eine Biokraftstoffraffinerie und eine Anlage zum chemischen Kunststoffrecycling bauen.

Die Bioraffinerie nutzt das Ecofining-Verfahren von Honeywell UOP und produziert jährlich bis zu 500.000 Tonnen Kraftstoff aus pflanzlichen und tierischen Abfällen. Die neue Kunststoffrecyclinganlage nutzt das firmeneigene „Hoop“-Pyrolyseverfahren von Versalis. Dabei werden jährlich 40.000 Tonnen gemischter Kunststoffabfälle verarbeitet und rund 32.000 Tonnen Pyrolyseöl für die Herstellung neuer Kunststoffe gewonnen.
Der Standort Priolo wird der erste industrielle Hoop-Komplex sein, nachdem im Juni dieses Jahres die Versalis-Demonstrationsanlage mit einer Jahreskapazität von 5.000 Tonnen im norditalienischen Mantua in Betrieb genommen wurde. Laut jüngster Ankündigung soll das Sanierungsprojekt am Standort Priolo bis Ende 2028 abgeschlossen sein. Konkrete Kosten wurden nicht bekannt gegeben, Eni kündigte jedoch im vergangenen Jahr eine Gesamtinvestition von rund zwei Milliarden Euro über fünf Jahre zur Restrukturierung seines Chemiegeschäfts an.








