Das österreichische Verpackungs- und Recyclingunternehmen ALPLA hat mit Unterstützung der niederländischen Regierung eine neue Recyclinganlage in Heerenveen, Niederlande, errichtet. Dort wird ein Pilotprojekt zur Herstellung von lebensmitteltauglichem, recyceltem Polyethylen hoher Dichte (HDPE) mithilfe einer patentierten, lösungsmittelbasierten Technologie durchgeführt. Die Pilotversuche haben bereits im Werk des NTCP (Nationales Zentrum für die Prüfung und das Recycling von Kunststoffen) in Heerenveen begonnen.

Das vierjährige Forschungs- und Entwicklungsprogramm wird vom niederländischen Ministerium für Klimapolitik und Grünes Wachstum finanziert. Die gemeinsam mit dem unabhängigen technischen Forschungsinstitut NTCP betriebene Pilotanlage dient der detaillierten Bewertung jeder einzelnen Produktionsstufe. Michael Heide, Technischer Leiter der Recyclingabteilung von ALPLA, erklärte: „Bislang gibt es in der EU kein zertifiziertes Verfahren zur Herstellung von lebensmitteltauglichen HDPE-Recyclingmaterialien. Unsere effiziente Technologie zur Reinigung und Aufbereitung von Post-Consumer-Recyclingmaterialien hat das Potenzial, dies zu ändern.“ ALPLA plant, die Zulassung bei der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) zu beantragen und, falls erfolgreich, die Technologie vor Inkrafttreten der EU-Verordnung über Verpackungen und Verpackungsabfälle (PPWR) im Jahr 2030 auf industrielles Niveau zu skalieren. Die PPWR legt Mindestanteile an Recyclingmaterial für Verpackungen fest, die auf dem EU-Markt in Verkehr gebracht werden. Dieses patentierte Verfahren stellt die erste industrielle Produktion von lebensmittelsicherem, recyceltem Polyethylen hoher Dichte (rHDPE) dar. Zur Unterstützung der Demonstrationsphase und einer möglichen kommerziellen Einführung hat ALPLA ein unabhängiges Recyclingunternehmen in den Niederlanden gegründet.
NTCP-CEO Martine Brandsma erklärte: „Die Partnerschaft mit ALPLA entspricht der Kernmission von NTCP als unabhängige Wissensorganisation: die Zusammenarbeit mit Branchenführern, um die technologische Entwicklung voranzutreiben und zu beschleunigen. Wir sind fest davon überzeugt, dass neue Technologien notwendig sind, um die Wertschöpfungskette von Kunststoffen vollständig zu schließen und Abfall zu reduzieren.“ Darüber hinaus plant ALPLA, Anfang 2025 ein neues Werk in der Provinz Chachoengsao in Thailand zu eröffnen und damit seine Aktivitäten im asiatisch-pazifischen Raum auszubauen.








