Die schwedische Regierung hat einen Antrag auf staatliche Beihilfen erhalten, der von Videberg Kraft AB eingereicht wurde, um den Bau eines Kernreaktors in Ringhals auf der Halbinsel Varö zu unterstützen. Der Vorschlag umfasst den Bau von fünf GE Vernova Hitachi BWRX-300-Reaktoren oder drei Rolls-Royce Small Modular Reactors (SMR), die voraussichtlich eine Stromerzeugungskapazität von etwa 1500 Megawatt bereitstellen werden. Videberg Kraft AB ist ein Projektunternehmen von Vattenfall AB und wird vom Konsortium Industrikraft i Sverige AB sowie einer Reihe von Industrieunternehmen unterstützt.
Industrikraft wurde im Juni 2024 gegründet und konzentriert sich auf die Unterstützung der Expansion der schwedischen Stromversorgung. Im vergangenen Monat gab das Konsortium bekannt, dass es 20 % der Anteile an Videberg Kraft AB halten wird, um die Voraussetzungen für die Beantragung staatlicher Unterstützung zu erfüllen. Zu seinen Mitgliedern gehören mehrere namhafte Unternehmen wie ABB und Alfa Laval. Dieser Antrag ist der erste im Rahmen des neuen schwedischen Gesetzes über staatliche Beihilfen für neue Kernkraftprojekte, das im August in Kraft getreten ist. Laut Regierungsinformationen werden die staatlichen Beihilfen in Form von Staatsdarlehen und zweiseitigen Differenzverträgen (Contracts for Difference, CfD) gewährt, die den Kernkraftwerksbetreibern eine Mindestvergütungssicherheit bieten und eine Obergrenze für Übervergütungen festlegen.
Der Antrag wird vom Finanzministerium bearbeitet, und die Regierung wird mit den Projektvorschlagstellern über die Bedingungen und den Umfang der Unterstützung verhandeln. Gleichzeitig wird die schwedische Regierung einen fortlaufenden Dialog mit der Europäischen Kommission führen, um sicherzustellen, dass die vorgeschlagenen Mittel den EU-Beihilfevorschriften entsprechen. Vattenfall gab an, dass derzeit eine eingehende Bewertung der BWRX-300- und Rolls-Royce-SMR-Optionen durchgeführt wird und für 2026 eine Entscheidung über den endgültigen Lieferanten geplant ist. Finanzmarktminister Niklas Wykman erklärte, dass der Eingang des ersten Antrags den Willen der schwedischen Industrieunternehmen belege, sich am Kernkraftausbau zu beteiligen, was ein entscheidender Schritt für den Bau neuer Reaktoren sei. Die schwedische Regierung teilte zudem mit, dass basierend auf vorläufigen Gesprächen weitere Unternehmen möglicherweise Anträge auf staatliche Beihilfen zur Unterstützung neuer Kernenergieprojekte stellen könnten.









