Gentechnisch veränderte dendritische Zellen verbessern die Krebsimmuntherapie
2025-12-18 15:01
Quelle:EPFL (École Polytechnique Fédérale de Lausanne)
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Einem Forschungsteam der EPFL ist es gelungen, dendritische Zellen im Immunsystem gentechnisch so zu verändern, dass sie Krebszellen effektiver erkennen und gezielt angreifen können. Diese Forschung entwickelt einen bisher laborbasierten Ansatz zu einer vielversprechenden Strategie der Krebsimmuntherapie weiter. Die Ergebnisse wurden in den Fachzeitschriften *Nature Communications* und *Science Translational Medicine* veröffentlicht.

Herkömmliche Therapien erfordern üblicherweise das „Training“ der dendritischen Zellen eines Patienten in vitro mit Tumorantigenen. Dieser Prozess ist jedoch durch die Verfügbarkeit von Antigenen und den potenziellen Mangel an wichtigen Aktivierungssignalen in den Zellen begrenzt. Das Forschungsteam entwickelte zwei neue Methoden, um dendritische Zellen mithilfe winziger Vesikel (extrazellulärer Vesikel) zu trainieren, die von Krebszellen auf natürliche Weise freigesetzt werden und Tumorinformationen enthalten. Die erste Methode stattet die Zellen mit einem Rezeptor namens EVIR aus. Dadurch wird ihre Fähigkeit verbessert, Tumorvesikel aufzunehmen und Antigeninformationen an T-Zellen weiterzugeben. In präklinischen Studien lösten diese gentechnisch veränderten Zellen erfolgreich eine starke Immunantwort aus und hemmten das Wachstum von experimentellem Melanom.

Die zweite Methode optimiert die Leistung von EVIR weiter durch die Entwicklung eines Rezeptors namens iCAR. Dieser leitet dendritische Zellen nicht nur dazu an, Tumorvesikel effizient aufzunehmen und Antigene zu präsentieren, sondern regt die Zellen auch zur spontanen Produktion zusätzlicher stimulierender Moleküle an. Dadurch wird die Antitumoraktivität von T-Zellen umfassender aktiviert. Die Doktoranden Ali Ghasemi und Yahya Mohammadzadeh, die an der Forschung beteiligt waren, klärten diesen Mechanismus auf. Ihr Ziel ist es, gentechnisch veränderte dendritische Zellen so zu programmieren, dass sie in vivo direkt eine breite Palette von Tumorantigenen aufnehmen und präsentieren können, anstatt auf eine begrenzte Antigenexposition in vitro angewiesen zu sein.

Projektleiterin Michele De Palma erklärte: „Unser Ziel ist es, das klinische Anwendungspotenzial der dendritischen Zelltherapie durch die Verbesserung ihrer Leistung in vivo mittels Gentechnik zu erweitern – die Antigenaufnahme zu steigern und Zellen ohne Antigenexposition in vitro zu aktivieren.“ Um diese Technologie weiterzuentwickeln, wurde das Spin-off-Unternehmen EVIR Therapeutics gegründet, um Investitionen und Partner zu gewinnen und diese innovative, auf dendritischen Zellen basierende Technologie bis zur klinischen Prüfung zu bringen.

Weitere Informationen: Autoren: Ali Ghasemi et al., Titel: „Genetisch veränderte dendritische Zellvorläufer, die Rezeptoren für die Internalisierung extrazellulärer Vesikel exprimieren, verbessern die Krebsimmuntherapie in Mausmodellen“, veröffentlicht in: *Nature Communications* (2025). Autoren: Yahya Mohammadzadeh et al., Titel: „Chimäre Antigenrezeptoren koordinieren die Aufnahme von Tumorantigenen und die Aktivierung dendritischer Zellen“, veröffentlicht in: Science Translational Medicine (2025). Zeitschrifteninformationen: Science Translational Medicine, Nature Communications

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