Laut Reuters vom 17. September kündigte die australische Regierung an, 1,1 Milliarden australische Dollar (ca. 735 Millionen Dollar) in die Entwicklung einer kohlenstoffarmen Kraftstoffindustrie zu investieren. Die Mittel sollen ab 2028 über einen Zeitraum von zehn Jahren ausgezahlt werden. Dieser Schritt, der private Investitionen in Bereichen wie Biodiesel und nachhaltigem Flugkraftstoff ankurbeln soll, wird von Agrarverbänden begrüßt. Sie erwarten, dass er die Inlandsnachfrage nach Biokraftstoff-Rohstoffen wie Raps und Zuckerrohr deutlich steigern wird.

Als bedeutender Produzent von Energiepflanzen wie Raps, Zuckerrohr, Sorghumhirse und Talg exportiert Australien derzeit den Großteil dieser Pflanzen, ist aber auf Importe angewiesen, um den heimischen Benzinbedarf zu decken. Australischer Raps ist ein wichtiger Rohstoff für die europäische Biodieselindustrie. In der Regierungserklärung heißt es, Australien sei mit seiner fortschrittlichen Agrartechnologie und seiner zuverlässigen Versorgung mit erneuerbaren Energien gut aufgestellt, um saubere, kohlenstoffarme Flüssigkraftstoffe zu produzieren. Diese seien entscheidend für das Erreichen von Netto-Null-Emissionen für Düsenflugzeuge, Schiffe, Baumaschinen und schwere Lkw.

Finanzminister Jim Chalmers bezeichnete die Investition als „Anzahlung für die Entwicklung einer völlig neuen Industrie in Australien“ und betonte, dass die australische Wirtschaft und Bevölkerung dadurch zu den Hauptnutznießern der globalen Klimaneutralitätswende kämen. Klima- und Energieminister Chris Bowen fügte hinzu, das Programm werde mehr Arbeitsplätze schaffen, die Gewinne der Landwirte steigern und die Emissionen reduzieren – eine Win-Win-Situation. Im Rahmen der Politikgestaltung können sich private Investoren um staatliche Unterstützung für Kraftstoffprojekte bewerben, die bis 2029 in Betrieb gehen.