Die Philippinen entwickeln aktiv Finanzierungsstrategien und Infrastruktur für potenzielle Kernenergieprojekte. Vertreter der Regierung, des Privatsektors und internationale Experten trafen sich in Manila zu einem Workshop zum Thema Kernenergieinfrastruktur und -finanzierung. Ziel des Treffens war es, praktikable Finanzierungsmodelle zu erörtern und die regulatorischen und technischen Herausforderungen der Integration der Kernenergie in den Energiemix des Landes zu erörtern.

Nach Angaben des philippinischen Energieministeriums initiierte das vom Energieministerium geleitete Nuclear Energy Program Inter-Agency Committee (NEP-IAC) den Workshop, der vom 20. bis 24. Oktober 2025 unter Beteiligung von Experten der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) stattfand. Der philippinische Energie-Unterstaatssekretär Giovanni Carlo Bacordo erklärte in einer Erklärung: „Als erster gemeinsam mit der IAEO organisierter Finanzierungsworkshop markiert dies einen weiteren wichtigen Schritt für die Philippinen, die Kernenergie als praktikable Option für Energiesicherheit, wirtschaftliche Entwicklung und eine nachhaltige Zukunft zu erkunden.“ Er erklärte weiter, der Workshop werde den Philippinen helfen, einen Entwicklungspfad zu beschreiten, der Ehrgeiz und Umsicht, Innovation und Verantwortung in Einklang bringt.
IAEA-Experten betonten auf dem Seminar, dass trotz verschiedener Finanzierungsmodelle eine starke staatliche Beteiligung für die Finanzierungsstrukturen und das Risikomanagement entscheidend sei. Die Agentur korrigierte zudem ihre Prognose für die weltweite Atomkraftkapazität bis 2050 und stellte fest, dass diese in ihrem hohen Szenario deutlich steigen werde. Das US-Energieministerium hatte zuvor erklärt, dass die Philippinen bei den Vorbereitungen für den Bau von Atomkraftwerken in Südostasien führend seien und über einen Atomenergiesektor und einen von der IAEA geprüften Fahrplan verfügten. Darüber hinaus unterzeichnete Präsident Ferdinand „Bongbong“ Marcos eine Verordnung zur Gründung einer unabhängigen Agentur, die für die sichere Nutzung von Atomenergie und Strahlenquellen zuständig ist. Das Interinstitutionelle Komitee für Atomenergieprogramme leitete im August zudem eine umfassende Überprüfung der aktuellen Atomgesetze, -vorschriften und -politik des Landes ein.









