LVMHs Übernahme des Magazins „Challenges“ gibt Anlass zur Sorge in den französischen Medien
2025-11-10 16:37
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Laut Reporter ohne Grenzen (RSF) hat die Vorvereinbarung zum Verkauf der französischen Wirtschaftszeitschrift „Challenges“ an den Luxusgüterkonzern LVMH Besorgnis um die Unabhängigkeit und Vielfalt der Medien in Frankreich ausgelöst. RSF forderte LVMH-Chef Bernard Arnault öffentlich auf, den Mitarbeitern von „Challenges“ konkrete Garantien zu geben, um deren redaktionelle Unabhängigkeit zu gewährleisten. Gleichzeitig appellierte die Organisation an die französische Regierung, die Umsetzung des Europäischen Medienfreiheitsgesetzes (EMFA) in nationales Recht zu beschleunigen, um die Medienvielfalt zu schützen.

Die Verhandlungen zwischen Claude Pedröderl, dem Hauptaktionär des Magazins „Challenge“, und dem LVMH-Konzern berührten auch den Ethikkodex des Magazins. Dieser 2013 eingeführte Kodex soll die redaktionelle Unabhängigkeit des Magazins gewährleisten. Da LVMH jedoch möglicherweise neuer Anteilseigner von „Challenge“ wird, hat die Infragestellung des Kodex durch den Konzern Kontroversen ausgelöst. Im Mittelpunkt des Streits stehen insbesondere Klauseln zum Ernennungsverfahren des Chefredakteurs und zur wirtschaftlichen Philosophie des Magazins. LVMH möchte diese Klauseln an seine Vorstellungen einer „freien Marktwirtschaft“ und der „Wirtschaftswelt“ anpassen, was Bedenken hinsichtlich der Medienvielfalt aufwirft.

Thibaut Brutin, Generaldirektor von Reporter ohne Grenzen, erklärte: „Versuche, die soliden und dauerhaften Garantien der Unabhängigkeit zu untergraben, stellen eine erhebliche Bedrohung für die Pressefreiheit dar. Wir stehen an der Seite der Redaktion des Magazins *Challenges* und appellieren dringend, dass der mögliche Verkauf des Magazins keinen Präzedenzfall mit negativen Folgen schaffen darf.“ Er betonte, die französische Regierung müsse sich mit den Problemen der redaktionellen Unabhängigkeit und der Medienkonzentration auseinandersetzen, die Umsetzung der Empfehlungen der Informationskonferenz beschleunigen und das EMFA in ein Gesetz umsetzen, um konkrete Garantien für die Unabhängigkeit der Redaktionen zu schaffen.

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