Kirgisistan baut derzeit eine neue 125 Kilometer lange Autobahn, die den Verkehr und Handel mit dem benachbarten China ankurbeln und für erhebliches Wirtschaftswachstum sorgen wird. Das Projekt, dessen Kosten auf 860 Millionen US-Dollar geschätzt werden, wurde von der kirgisischen Regierung als Generalunternehmer an die China Road and Bridge Corporation (CRBC) vergeben.

Die neu gebaute Balkon-Bayder-Schnellstraße in der kirgisischen Region Issyk-Kul verbindet den Fluss Baider an der Grenze zur chinesischen Präfektur Aksu. Die neue Autobahn wird die Reisezeit deutlich verkürzen, die Transportdistanz um 500 Kilometer verringern und bis zu 12 Stunden einsparen.

Das Projekt umfasste einige anspruchsvolle und komplexe Abschnitte. Die Bauarbeiten fanden in einer abgelegenen Bergregion mit unwegsamem Gelände und großer Höhe statt, was sowohl Personal als auch Maschinen zusätzlich belastete. Der Transport von Personal, Ausrüstung und Material zur abgelegenen Baustelle erforderte einen erheblichen logistischen Aufwand.

Konkret wird ein 5,5 Kilometer langer Tunnel auf 3.700 Metern Höhe gebaut, um die Route unter dem Suk-Pass hindurchzuführen. Ein weiterer 3,8 Kilometer langer Tunnel wird unter dem Ashu-Su-Pass gebaut. Zusammen stellen diese Tunnel sicher, dass die Route auch im Winter befahrbar bleibt. Darüber hinaus wird im Karasai-Tal ein großes Viadukt mit zwölf scharfen Kurven gebaut, das die Route in der Nähe des Flusses Balkon schrittweise ansteigen lässt.

Die Bauarbeiten an der Autobahn dauern bis September 2029, die vollständige Eröffnung ist für September 2030 geplant. Es handelt sich um Kirgisistans dritte Autobahn, die China verbindet. Sie verbindet den Irkeschtam-Pass in der Oblast Osch mit dem Torgat-Pass in der Oblast Naryn. Die neue Streckenführung und -konstruktion gewährleistet die Befahrbarkeit auch im Winter und verhindert Sperrungen aufgrund übermäßigen Schneefalls.

Das Projekt, das durch ein Darlehen der Export-Import Bank of China in Höhe von 400 Millionen US-Dollar finanziert wird, ist der Höhepunkt jahrelanger intensiver Verhandlungen zwischen der kirgisischen und der chinesischen Regierung. Nach der Fertigstellung wird die Autobahn eine wichtige wirtschaftliche Lebensader für den asiatischen Binnenstaat darstellen und eine zuverlässigere Anbindung an seinen größeren Nachbarn gewährleisten.