Indische Regierungsvertreter erklärten, dass die Regierung im Rahmen ihrer Bemühungen zur Förderung der Dekarbonisierung der Stahlindustrie einen nationalen Plan zur Förderung einer nachhaltigen Stahlproduktion in Indien vorbereitet.

Ein hochrangiger Regierungsbeamter, der anonym bleiben möchte, sagte, das Programm könnte rund 50 Milliarden Rupien umfassen und Primär- und Sekundärstahlproduzenten unterstützen. Die Fördermaßnahmen dürften eine Kombination aus zinsgünstigen Krediten, Risikogarantien und anderen Finanzinstrumenten umfassen. „Das Programm ist auf Sekundärstahlproduzenten zugeschnitten, aber auch Primärstahlproduzenten können davon profitieren“, sagte der Beamte gegenüber der Economic Times.
Der Plan wird derzeit finalisiert und dürfte nach Erhalt der erforderlichen Genehmigungen im nächsten Geschäftsjahr in Kraft treten. Ein aktueller Bericht des indischen Stahlministeriums wies auf die Notwendigkeit eines umfassenden Finanzpakets hin, um den Übergang der Branche zu grünen Technologien zu unterstützen. Primäre Stahlproduzenten nutzen Sauerstoffhochöfen zur Stahlherstellung, während sekundäre Stahlproduzenten Lichtbogenöfen oder Induktionsöfen verwenden. Sekundäre Stahlproduzenten, die etwa die Hälfte der gesamten Produktionskapazität Indiens ausmachen, sind auf Schrott und Eisenschwamm als Rohstoffe angewiesen.
Experten fordern, die Dekarbonisierungsbemühungen auch auf die Sekundärstahlproduktion auszuweiten. Amit Bhargava, Partner und Leiter für Bergbau und Metalle bei KPMG Indien, erklärte, die Sekundärverarbeitung trage fast 50 % zur Stahlproduktion bei. Ohne eine Dekarbonisierung dieser Betriebe werde Indien sein Netto-Null-Emissionsziel bis 2070 nicht erreichen können. Angesichts der erforderlichen Investitionen für technologische Modernisierungen seien zudem unterstützende Maßnahmen notwendig.
Bhargava erklärte, dass die von Sekundärstahlproduzenten verwendeten Lichtbogenöfen und Induktionsöfen zwar günstiger, aber auch umweltschädlicher seien. Regierungsvertreter erklärten, das Programm ziele darauf ab, die Emissionen durch verbesserte Materialeffizienz, die Verwendung von aufbereitetem Eisenerz und alternativen Brennstoffen im Sekundärstahlsektor zu reduzieren. Laut der Nationalen Stahlpolitik von 2017 prognostiziert das Stahlministerium, dass die CO2-Emissionen pro Tonne Rohstahl, der im Lichtbogenofenverfahren produziert wird, bis 2030 auf 2,6 bis 2,7 Tonnen sinken werden. Einem Bericht des Stahlministeriums zufolge liegt die durchschnittliche Übernahmerate der besten Technologie bei Primärstahlproduzenten bei 50 bis 60 %, während sie bei Sekundärstahlproduzenten unter 50 % liegt.
Darüber hinaus führt das Stahlministerium separat die „Green Steel Mission“ durch, um die Stahlindustrie bei der Reduzierung ihrer Emissionen und dem Erreichen der Netto-Null-Ziele zu unterstützen. Die Mission umfasst ein an die Produktion gekoppeltes Anreizprogramm für grünen Stahl, Anreize für die Nutzung erneuerbarer Energien und Auflagen für Regierungsbehörden zum Kauf von grünem Stahl.








