Die argentinische Fleischindustrie plant, bis 2026 zwischen 900.000 und einer Million Tonnen Rindfleisch zu exportieren. Dieser ehrgeizige Plan wird durch die starke internationale Nachfrage und einen wettbewerbsfähigeren Wechselkurs gestützt, der das Angebot voraussichtlich erhöhen wird.

Die größte Herausforderung für Argentiniens Rindfleischexporte liegt jedoch in der Produktion. Derzeit nimmt die Zahl der Milchkühe weiter ab, und obwohl die Bullenbestände wieder aufgefüllt wurden, glauben Branchenkenner, dass die Zahl der Bullen im Vergleich zur weltweiten Nachfrage immer noch nicht ausreicht.
China, der größte Abnehmer argentinischen Rindfleischs, importierte im Juli 240.000 Tonnen, ein Anstieg von 15 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Damit endete ein neunmonatiger Abwärtstrend. Allerdings wächst auch der Preisdruck auf dem chinesischen Markt. Der durchschnittliche Aufschlag beträgt nur 10 % und liegt damit weit unter dem weltweiten Preisanstieg von 20–25 %. Diese Diskrepanz ist teilweise auf veränderte Kaufgewohnheiten nach dem Austritt der USA aus der EU zurückzuführen, der zu einer erhöhten Nachfrage nach verarbeitetem Fleisch und einer geringeren Nachfrage nach magerem Fleisch geführt hat.
Argentiniens Rindfleischexporte nach China stiegen von März bis Juli weiter um 16.200 Tonnen, wobei 83 Prozent dieser Exporte nach China gingen. Brasilien folgte jedoch dicht dahinter und exportierte im Juli die Rekordmenge von 158.000 Tonnen auf den chinesischen Markt. Im August dürfte dieser Rekord erneut gebrochen werden.
Um der Konkurrenz auf dem internationalen Markt standzuhalten, muss Argentinien auch auf Veränderungen in der nationalen Politik achten. Im November dieses Jahres wird Peking Maßnahmen zum Schutz der inländischen Produktionskapazitäten ab 2026 ankündigen, die voraussichtlich auch Quoten- oder Zollerhöhungen mit sich bringen werden.
Neben dem chinesischen Markt bieten Israel und Europa neue Wachstumschancen für argentinische Rindfleischexporte. Argentinien macht 44 % der israelischen Importe aus, wobei die Exporte im Vergleich zum Jahr 2024 um 17 % und die Verkäufe um 19 % steigen. Während auch Länder wie Brasilien und Uruguay ihre Marktanteile ausbauen, bleiben die Aussichten für Argentinien ermutigend.
Argentiniens Rindfleischexporte werden in diesem Jahr voraussichtlich rund 830.000 Tonnen erreichen. Das sind nur 11 % weniger als der Rekordwert von 2024 und deutlich besser als der zu Jahresbeginn prognostizierte Rückgang von 25 bis 30 %. Bei einer weiterhin starken globalen Nachfrage und einem weiterhin günstigen US-Dollar-Wechselkurs dürfte Argentinien seine Position als weltgrößter Rindfleischexporteur festigen.









