Querétaro, ein Bundesstaat, der für seine nachhaltige Industrie bekannt ist, hat kürzlich Mexikos erste Anlage zur Herstellung von grünem Wasserstoff erfolgreich in Betrieb genommen und damit einen wichtigen Meilenstein in der Wirtschaftskooperation zwischen Mexiko und Deutschland erreicht.

Das Projekt, eine Kooperation zwischen Gerresheimer, einem deutschen Hersteller von pharmazeutischem Glas für Arzneimittelverpackungen in Mexiko, und Cryoinfra, einem mexikanischen Hersteller von Tieftemperaturgasen, umfasst eine gemeinsame Investition von 100 Millionen Pesos (ca. 5,3 Millionen US-Dollar). Ziel ist es, die Reduzierung von CO₂-Emissionen zu fördern, die Entwicklung einer Kreislaufwirtschaft voranzutreiben und den Weg für den Einsatz neuer Energietechnologien zu ebnen.

Wasserstoffenergie wird hauptsächlich durch die Trennung von Wasserstoff- und Sauerstoffmolekülen mittels Wasserelektrolyse gewonnen. Im Gegensatz zu grauem Wasserstoff, der mit herkömmlichen Energiequellen erzeugt wird, wird grüner Wasserstoff mit sauberem Strom wie Solar- oder Windenergie hergestellt und ist somit eine CO₂-neutrale Energiequelle. Diese Anlage zur Erzeugung von grünem Wasserstoff soll täglich 500 Kubikmeter grünen Wasserstoff für die Verwendung in pharmazeutischen Glasformverfahren produzieren. Dadurch werden fossile Brennstoffe ersetzt und die Kohlendioxidemissionen um 100 Tonnen jährlich reduziert. Das Projekt arbeitet nicht nur emissionsfrei, sondern reduziert durch sein duales Design auch den CO₂-Fußabdruck der Logistik erheblich. So kann der für die Herstellung von medizinischem Glas benötigte Wasserstoff direkt vor Ort bereitgestellt werden.

Fernando Trejo, Regional-Vizepräsident von Cryoinfra, dem Unternehmen, das für die Forschung und Installation der Elektrolyseuranlage verantwortlich ist, erklärte, das Projekt fördere nicht nur die Emissionsreduzierung und die Diversifizierung sauberer Energien, sondern setze auch ein Präzedenzfall für Unternehmen in Querétaro und ganz Mexiko, in grünen Wasserstoff zu investieren. Er betonte, dass es neben der Förderung von Beschäftigung und Investitionen noch wichtiger sei, die zunehmend knapper werdenden natürlichen Ressourcen zu schützen, und dass grüner Wasserstoff eine wichtige Energiequelle darstelle, die die zukünftige Entwicklungsrichtung aufweise.

Der mexikanische Verband für Wasserstoff, Energiespeicherung und nachhaltigen Verkehr hebt hervor, dass Querétaro seinen Energiebedarf ausschließlich aus grünen Quellen wie Solar- und Windkraft deckt – ein bedeutender Unterschied zu anderen mexikanischen Bundesstaaten. Mexikos Wasserstoffproduktionskosten liegen 64 % niedriger als in anderen Ländern, was das Land zu einer idealen Region für die Produktion erneuerbarer Energien macht. Dieser Vorteil hat den Verband dazu veranlasst, gemeinsam mit dem mexikanischen Energieministerium 18 Projekte für sauberen Wasserstoff zu finanzieren. Ziel ist es, Treibhausgasemissionen zu reduzieren und eine wachsende grüne Wasserstoffindustrie in Mexiko zu fördern.