Am 28. Oktober gab das russische Industrieministerium bekannt, dass der zweite Prototyp des Mittelstrecken-Passagierflugzeugs MC-21, ausgestattet mit inländisch produzierten Komponenten und Triebwerken, seinen Testflug erfolgreich absolviert hat. Dieses Flugzeug ist ein Schlüsselprojekt der russischen Luftfahrtindustrie zur Förderung der heimischen Produktion und zur Ablösung westlicher Flugzeuge.

Die MC-21, ausgestattet mit den in Russland entwickelten PD-14-Turbofan-Triebwerken und inländisch produzierten Bordsystemen, startete vom Flugzeugwerk Irkutsk, das von der United Aircraft Corporation, einer Tochtergesellschaft des russischen Staatskonzerns für Technologie, betrieben wird. Das russische Industrieministerium veröffentlichte Bilder des Fluges über eine Nachrichtenplattform.

Die MC-21 mit einer Zweiklassenkabine und einer geplanten Passagierkapazität von rund 175 Personen soll die derzeit von russischen Fluggesellschaften eingesetzten Airbus- und Boeing-Flugzeuge schrittweise ersetzen. Seit der Verhängung internationaler Sanktionen im Jahr 2022 steht die russische Luftfahrtindustrie vor Herausforderungen durch unterbrochene Lieferungen ausländischer Komponenten und hohe Zinsen, die Investitionen beeinträchtigen. Das Projekt für ein inländisches Passagierflugzeug ist eine der Antworten des Landes auf diese Herausforderungen.

Die russische Luftfahrtindustrie steht bei der Förderung der heimischen Produktion der MC-21 vor zahlreichen Herausforderungen. In den ersten acht Monaten dieses Jahres wurde lediglich eine der 15 geplanten Auslieferungen des Flugzeugs für das Gesamtjahr abgeschlossen. Branchenkenner hatten zuvor erklärt, dass frühe Versionen mit importierten Komponenten eine begrenzte Reichweite und einen geringen Treibstoffverbrauch aufwiesen, was die Fluggesellschaften vom Kauf abhielt.

Zu den inländischen Passagierflugzeugprojekten des Staatskonzerns Rostec gehören die Superjet 100, die Tupolev Tu-214 und die MC-21. Trotz Rostecs wiederholtem Bekenntnis zur heimischen Passagierflugzeugproduktion haben sich die Auslieferungstermine für mehrere Projekte verzögert.