Der deutsche Energieversorger MVV hat das österreichische Unternehmen Stradivarius Environmental Technology mit dem Bau einer Großwärmepumpe in Mannheim beauftragt. Die Anlage besteht aus zwei unabhängigen Modulen mit einer Leistung von je 82,5 Megawatt und wird rund 40.000 Haushalte im Ballungsraum Rhein-Neckar mit Wärme versorgen.

Die Flusswärmepumpe nutzt die Turbokompressortechnologie von Atlas Copco, Rheinwasser als Wärmequelle und das natürliche Kältemittel Isobutan zur Erzeugung von Fernwärme bis zu 130 Grad Celsius. Dr. Hansjöröl, Chief Technology Officer der MVV, erklärte: „Dank der Energie aus der Abwärmenutzung, unserem Biomasse-Blockheizkraftwerk und der ersten Flusswärmepumpe können wir bereits fast 50 % unseres Fernwärmebedarfs mit erneuerbaren Energien decken. Die neue Flusswärmepumpe soll im Winter 2028 in Betrieb gehen und klimafreundliche Wärme liefern.“

Dieses Projekt ist Teil des EU-Förderprogramms für effiziente Fernwärmenetze, das bereits 200 Millionen Euro an Fördermitteln erhalten hat. Es handelt sich um die zweite Flusswärmepumpe, die Strälbagh im Kraftwerk Mannheim AG installiert. Baubeginn ist für 2026 geplant. Die MVV plant außerdem, im Kraftwerksgelände spezielle, mit Wasserstoff betriebene Fernwärmenachwärmer zu installieren, um die Netzwassertemperatur saisonabhängig zu regulieren.

Die MVV setzt ihre Dekarbonisierungsstrategie für Fernwärmesysteme fort und plant, künftig weitere Flusswärmepumpen zu installieren und geothermische Ressourcen zu erschließen. Dieses großangelegte Flusswärmepumpenprojekt wird der Rhein-Neckar-Region helfen, den Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wärmeversorgung zu vollziehen und den Anteil erneuerbarer Energien in der Fernwärmeversorgung zu erhöhen.