Der Eiscremehersteller Magnum gab in einer Meldung an die US-Börsenaufsicht SEC bekannt, dass der Vorsitzende seiner Marke Ben & Jerry’s nicht mehr für den Aufsichtsrat qualifiziert sei. Diese Entscheidung hat die internen Spannungen im Unternehmen verschärft. Magnum, das Unternehmen, das das Joint-Venture-Geschäft im Eiscremebereich leitet und bekannte Marken wie Wall’s und Cornetto besitzt, wird vom Konsumgüterkonzern Unilever abgespalten. Der Börsengang in Amsterdam, der ursprünglich aufgrund des Shutdowns der US-Regierung verschoben wurde, ist nun für den 8. Dezember geplant.

Der Konflikt zwischen Unilever und Ben & Jerry’s schwelt seit 2021. Damals kündigte Ben & Jerry’s an, den Verkauf seiner Produkte im israelisch besetzten Westjordanland einzustellen – ein Schritt, der große Aufmerksamkeit erregte. Daraufhin warf Ben & Jerry’s dem Mutterkonzern Unilever vor, die Meinungsfreiheit des Unternehmens einzuschränken, und bezeichnete den Gaza-Konflikt sogar als „Völkermord“ – eine höchst ungewöhnliche Aussage für eine bekannte amerikanische Marke. In ihrer Eingabe an die US-Börsenaufsicht SEC erwähnte Magnum weder den Vorsitzenden von Ben & Jerry’s, Anuradha Mittal, noch gab sie an, welche Kriterien er nicht mehr erfülle.
Ben Cohen, Mitbegründer von Ben & Jerry's, erklärte letzten Monat, dass die Ausgliederung zu deutlicheren Konflikten mit dem Mutterkonzern führen werde, da der Marktanteil von Magnum höher sein werde als zu der Zeit, als die Marke noch zu Unilever gehörte. Unilever geht davon aus, dass Magnum mehr als ein Fünftel des globalen Eiscrememarktes beherrschen und sich einem starken Wettbewerb durch Konkurrenten wie Froneri, unterstützt von Nestlé, stellen muss. Magnum prognostiziert, dass der globale Eiscrememarkt bis 2029 ein Volumen von rund 105 Milliarden US-Dollar erreichen wird.









