Ein Forscherteam der Universität Bonn hat im Journal of Physiology eine Gentherapie für Narbengewebe nach einem Herzinfarkt entwickelt. Dieser Ansatz reduziert das Risiko von Herzrhythmusstörungen deutlich, indem er die elektrische Leitfähigkeit von Fibroblasten im Narbengewebe verbessert.

Das Forschungsteam nutzte das mit magnetischen Nanopartikeln beladene Moloney Murine Leukemia Virus (MMLV) als Gentransporter und leitete das Connexin-43-Gen mithilfe eines Magnetfelds in Herzfibroblasten ein. Professor Wilhelm Röll erklärte: „Die Innovation dieses Ansatzes liegt in der Fähigkeit des viralen Vektors, gezielt Fibroblasten statt Kardiomyozyten anzugreifen.“ Experimentelle Daten zeigten, dass die Häufigkeit von Arrhythmien bei behandelten Mäusen um 50 Prozent niedriger war als in der Kontrollgruppe.
Diese Forschung befasst sich mit einer zentralen Herausforderung in der Behandlung von Herzerkrankungen. Professor Bernd K. Fleischmann bemerkte: „Die mangelnde elektrische Leitfähigkeit im Narbengewebe ist eine Hauptursache für Herzrhythmusstörungen.“ Durch die Stärkung der elektrischen Verbindungen zwischen Fibroblasten soll dieser Ansatz die Wiederherstellung der Herzfunktion verbessern.
Das Forschungsteam kombinierte zudem das fluoreszierende Reportergen mCherry und konnte die Wirksamkeit der Genübertragung in einem Mausmodell erfolgreich nachweisen. Postdoktorandin Dr. Miriam Schiffer sagte: „Wir haben eine effiziente Transduktion von Narbengewebezellen erreicht, was wichtige Auswirkungen auf die Behandlung von Herzschäden hat.“
Obwohl die Methode Potenzial für die klinische Anwendung zeigt, weisen die Forscher darauf hin, dass eine weitere Validierung erforderlich ist. Dr. Timo Mohr ergänzte: „Der nächste Schritt besteht darin, einen für menschliche Zellen geeigneten Vektor zu finden und ihn in großen Tiermodellen zu testen.“ Diese Technologie könnte künftig auch in anderen Therapiebereichen als dem Herz-Kreislauf-System Anwendung finden.
Weitere Informationen: Timo Mohr et al., Effective in vivo targeting of myocardial scarring using Moloney murine leukemia virus complexed with nanoparticles, The Journal of Physiology (2025). Zeitschrifteninformationen: The Journal of Physiology
















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