Europäische Forschungseinrichtungen fördern aktiv die Offenheit und Anwendung von Erdbeobachtungsdaten und verwandeln Satelliteninformationen in Lösungen für die öffentliche Gesundheit und Naturkatastrophen. Ein Dienst namens „Mosquito-Borne Disease Early Warning System“ demonstriert das Potenzial von Erdbeobachtungsdaten für die Prävention und Kontrolle von Infektionskrankheiten. Das System analysiert hochauflösende Satellitenbilder, um Brutstätten von Mücken zu orten und ermöglicht es den zuständigen Behörden, präventiv einzugreifen.

„Angesichts der Millionen Betroffenen weltweit war dies schon immer ein großes Problem. Doch in den letzten zehn Jahren haben wir eine zunehmende Verbreitung dieser Krankheiten in Europa und sogar in den nordischen Ländern beobachtet“, sagte Dr. Harris Kontos vom Nationalen Observatorium Athen, der das EYWA-Projekt koordiniert. Das System hat die Mückenpopulation in einigen Gebieten bereits um rund 50 Prozent reduziert und schützt derzeit rund 30 Millionen Menschen.
Im Bereich Katastrophenmanagement unterstützte die European Group on Earth Observations (GEO) 2024 mit ihrem Dienst „Rapid Flood Monitoring“ die Hochwasservorsorge in Mitteleuropa. Die Organisation vernetzt Regierungsbehörden, Forschungsteams und Unternehmen, um die praktische Anwendung von Erdbeobachtungsdaten in Bereichen wie Landwirtschaft, Gesundheit und Klimaanpassung zu fördern. Der Markt für diese Daten dürfte bis 2030 deutlich wachsen.
Das EYWA-Projekt ist einer von 37 Anwendungsfällen, die von der e-shape-Initiative getestet wurden. Sie hat die Machbarkeit einer Vielzahl von Diensten bestätigt, von der Überwachung der Luftqualität bis zur Vorhersage der Wasserqualität. Professor Thierry Lanchin von der Ecole Nationale des Mines de Paris erklärte: „Es geht darum, mit den Nutzern zu sprechen, sie einzubeziehen und eine Zusammenarbeit aufzubauen.“ Er betonte die Bedeutung eines Co-Design-Ansatzes bei der Tool-Entwicklung.
Um den langfristigen Betrieb solcher Dienste zu gewährleisten, arbeitet die European Group on Earth Observations (GEO) an einer robusteren Governance-Struktur. Die Organisation integriert Daten, Tools und Fachwissen über spezialisierte Aktionsgruppen und bietet Schulungen für lokale Nutzer an. Professor Lanchin sagte: „Die Datenmenge aus der Erdbeobachtung wird in den kommenden Jahren explosionsartig ansteigen. Die Frage ist nun, wie wir sicherstellen können, dass diese Daten in möglichst vielen Bereichen effektiv genutzt werden können.“
Von der Überwachung der Ausbreitung von Krankheitsüberträgern bis hin zur Bereitstellung von Katastrophenwarnungen beweisen Erdbeobachtungsdaten ihren praktischen Wert bei der Verbesserung der Reaktionsfähigkeit der Gesellschaft auf Herausforderungen.

















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