Ein kürzlich vom Keck Space Institute veröffentlichter Forschungsbericht untersucht die technischen Wege und den wissenschaftlichen Nutzen des Baus optischer Interferometer auf der Mondoberfläche. Diese Studie mit dem Titel „Astronomische optische Interferometrie auf der Mondoberfläche“ vereint Expertenmeinungen des Lowell Observatory, des Jet Propulsion Laboratory, des Caltech und von Raumfahrtagenturen verschiedener Länder und wurde auf dem Preprint-Server arXiv veröffentlicht.

Forschungen zeigen, dass die Mondumgebung einzigartige Vorteile für astronomische Beobachtungen bietet. Die fehlende Atmosphäre des Mondes ermöglicht es optischen Interferometern, eine höhere räumliche Auflösung als terrestrische Einrichtungen zu erzielen. Im Bericht heißt es: „Da der Mond keine Atmosphäre besitzt, kann die Apertur von Teleskopen deutlich kleiner sein als die von terrestrischen Einrichtungen, was längere kohärente Integrationszeiten ermöglicht.“ Die Funkstille auf der Mondrückseite schafft zudem ideale Bedingungen für Radioastronomie-Beobachtungen.
Die Forscher analysierten auch die Herausforderungen der Mondumgebung, darunter technische Schwierigkeiten wie die Ansammlung von Mondstaub und drastische Temperaturschwankungen. Laut Bericht werden derzeit entsprechende Lösungen entwickelt, beispielsweise elektrobetriebene Staubentfernungstechnologien und Wärmemanagementsysteme. Das Ultraviolett-Teleskop der chinesischen Mondsonde Chang’e-3 ist seit drei Jahren stabil auf der Mondoberfläche in Betrieb und dient als Referenz für die Anpassungsfähigkeit mondbasierter Beobachtungsinstrumente an die jeweiligen Umweltbedingungen.
Optische Interferometer können durch die Kombination der Strahlen mehrerer parallel arbeitender Teleskope die Beobachtungsmöglichkeiten erheblich verbessern. Das Forschungsteam ist überzeugt, dass das optische Interferometer an der Mondbasisstation neue Wege der Erforschung eröffnen und Wissenschaftlern potenziell helfen wird, zukunftsweisende Themen wie die Verschmelzung Schwarzer Löcher und die Planetenentstehung zu untersuchen. Der Bericht kommt zu dem Schluss: „Die Kombination aus ausgereifter optischer Interferometrie-Technologie und sich rasch entwickelnden Technologien für den Zugang zur Mondoberfläche und das Überleben dort bietet die Chance, optische Bildgebungssysteme zu realisieren.“
Mit den fortschreitenden Mondforschungsaktivitäten werden die technischen Voraussetzungen für die Umsetzung mondbasierter optischer Interferometer schrittweise optimiert. Diese Forschung liefert wichtige technische Anhaltspunkte für den zukünftigen Bau astronomischer Beobachtungseinrichtungen auf dem Mond.
Weitere Informationen: Gerard van Belle et al., „Astronomical Optical Interferometry of the Lunar Surface“, arXiv (2025). Zeitschrifteninformationen: arXiv
















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