Die ukrainische Atomaufsichtsbehörde hat kürzlich die Freigabe der ersten Charge von 20 Tonnen Kohlenstoffstahl aus dem Kernkraftwerk Tschernobyl zur Wiederverwendung an anderen Orten im Land genehmigt. Das Kernkraftwerk Tschernobyl (KKW Tschernobyl) erklärte, dass der Kohlenstoffstahl vor der Freigabegenehmigung in der Freisetzungsanlage FRM-03 zerkleinert, dekontaminiert und einer umfassenden Prüfung mittels Gammaspektroskopie unterzogen wurde.

Der Betreiber des Kernkraftwerks erklärte, die Aufnahme des Recyclingprozesses für Kohlenstoffstahl sei von großer Bedeutung für das Kernkraftwerk Tschernobyl und die gesamte Ukraine. Aus ökologischer Sicht trage dies zur Reduzierung radioaktiver Abfälle bei; aus wirtschaftlicher Sicht ermöglicht es höhere Investitionen in die Stilllegungsmaßnahmen und entlastet so den Staatshaushalt. Zudem beweise es die Zuverlässigkeit und Effektivität des ukrainischen Strahlungsüberwachungssystems. Die erste Charge Kohlenstoffstahl fiel bei der Demontage von Anlagenteilen an, und es ist geplant, das Verfahren auf Materialien der drei derzeit stillgelegten Kraftwerksblöcke auszuweiten.
Die mit EU-Mitteln errichtete Anlage zur freien Entsorgung radioaktiver Abfälle nahm im September ihren industriellen Betrieb auf und kann bis zu 10 Tonnen Material pro Tag verarbeiten, um den Rückbau des Kernkraftwerks Tschernobyl zu unterstützen. Die staatliche Atomaufsichtsbehörde der Ukraine erklärte, dass die Demontage von Anlagen, Systemen und Komponenten im Rahmen des Tschernobyl-Rückbauprogramms große Mengen radioaktiven Materials erzeugt. Ein Teil dieses Materials kann nach ordnungsgemäßer Aufbereitung (Sortierung, Zerkleinerung und Dekontamination) und anschließender Strahlungsprüfung freigegeben werden. Dieses Vorgehen entspricht internationalen Best Practices und reduziert die Menge an radioaktivem Abfall, der einer weiteren Aufbereitung und Entsorgung bedarf. Gleichzeitig wird der nationalen Wirtschaft eine erhebliche Menge wertvollen Materials zur öffentlichen Nutzung zugeführt, sofern die öffentliche Sicherheit und der Umweltschutz gewährleistet sind.
Derzeit schreitet die Stilllegung des Kernkraftwerks Tschernobyl planmäßig voran. Neben dem Plan zur Wiederverwendung/zum Recycling gibt es Pläne, die Sperrzone um das Kraftwerk schrittweise zu verkleinern. Gleichzeitig wird geprüft, ob der Standort für den Bau kleiner modularer Reaktoren geeignet ist.








